Aurich: Uns sind schon recht früh merkwürdige Kränze in den Gärten einiger Häuser aufgefallen. Mit runden Zahlen, gern auch mal mit einer „18“ oder „25“ verziert. Was hat es also wieder damit auf sich, fragt sich der aufmerksame, wissbegierige Ossi? Sind das die kommenden Lottozahlen? Liegt hier der Rekord an Bieren an einem Abend?
Hier die Lösung:
wenn der gemeine Ostfriese einen runden/besonderen Geburtstag feiert, treffen sich die Freunde und Nachbarn einen Tag vorher zum „Bogen binden“. Das ist das Codewort für saufen- lasst euch da nicht beirren.
Wird auch gerne bei Hochzeiten angewand: die Männer bauen in der Garage/Garten das Gestell und umwickeln es mit Tannenzweigen, die Frauen basteln im Haus an den Papierblumen rum. Die Röschen kommen mittels Draht ans Herzgestell (oder schlimmere Formen). Die so genannten „Bogenmakers“ trinken dabei gerne und viel Schnaps (sowieso das Nationalgetränk, gleich nach Tee [auch gerne im Tee]). *eigentlich das Paradies- wenn ich so überlege*
Das fertige Produkt wird dann am Geburtstag im Vordergarten des armen Tropfes gestellt…und es wird weitergefeiert. Da steht nun Wochenlang das Kunstwerk und jeder in der Nachbarschaft kommt zum gratulieren vorbei- mein persönlicher Albtraum! Das Ding muss dann so lange im Vorgarten vor sich hinschimmeln, bis das Geburtstagskind seine Bastelfreunde zum erneuten Saufgelage einlädt- die goldene Seite der Medaille.
Bald feiert ein Mit-Regialoge einen üblen runden Geburtstag. Jetzt ratet, wer einen Bogen herstellen wird?! Yeah! Aber keine voreiligen Schlüsse zeihen! Wir versuchen uns nur der Kultur zu nähern/ sie uns zu erschließen… *schluck*